www.impfbrief.de
- Indien seit einem Jahr ohne neue Poliofälle
- Moratorium in Erforschung künstlicher hochpathogener H5N1-Viren
- Erster Masernfall des Jahres 2012 in LK Starnberg
- Meldepflicht auf Mumps, Windpocken und Keuchhusten ausgedehnt
- Wie entscheiden junge Mütter über Gesundheitsfragen? Niedergelassene werden gebeten, Schwangere auf Online-Studie hinzuweisen
- Pneumokokken-Konjugatimpfstoff nicht routinemäßig jenseits der 60
- STIKO äußert sich positiv zum Impfartikel der Stiftung Warentest
- PEI beurteilt gemeldete Verdachtsfälle auf Impfnebenwirkungen
- Stiftung Präventive Pädiatrie fördert Impfbrief
- Erratum - Polio 2012
- Impf-Experten der WHO laden am 26. April zum Chat
- WHO-Live-Chat zur Vertrauensbildung im Impfwesen
- EU-weite Daten zur Arzneimittelischerheit öffentlich
- Deutschland verpasst Zertifikat zur Maserneliminierung 2015
- Neue STIKO-Empfehlungen
- Influenza-Impfstoffe 2012/2013
- Chargenrückruf des Typhus-Polysaccharid-Impfstoffs (Typhim Vi®)
- Direkte Nebenwirkungsmeldung durch Verbraucher ab sofort möglich
- Chargenrückruf Infanrix® hexa
- Chargenrückruf von Infanrix® IPV+Hib
- STIKO kommentiert Stiftung Warentest
- Chargenrücknahme Begripal® und Fluad®: FAQ aktualisiert
- Gemeinsamen Bundesausschuss nimmt Prevenar13 für Erwachsene ab 50 Jahren in Schutzimpfungsrichtlinie auf
- Meningokokken-B-Impfstoff erhält positives Gutachten von der europäischen Zulassungsbehörde
20.01.2012
Indien seit einem Jahr ohne neue Poliofälle
Wie die Weltgesundheitsorganisation am 12. Januar meldete, ist der letzte Poliofall in Indien am 13. Januar 2011 aufgetreten. Sollten die noch ausstehenden Laborergebnisse anderer Lähmungsfälle ebenfalls negativ sein, gilt die einheimische Zirkulation der Viren als beendet. Damit sind Poliowildviren erstmals nur noch drei Ländern endemisch: Afghanistan, Nigeria und Pakistan. Es gäbe jedoch keinen Anlass, sich zurückzulehnen, warnte die WHO, im Nachbarland Pakistan und in Afghanistan sei die Fallzahl im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-01-20 10:00:37
23.01.2012
Moratorium in Erforschung künstlicher hochpathogener H5N1-Viren
Forschern ist es gelungen, im Labor hochpathogene aviäre Influenza-A-Viren H5N1 (HPAI) („Vogelgrippe“) soweit genetisch zu verändern, dass sie durch Tröpfcheninfektion zwischen Frettchen übertragbar sind. Influenza in Frettchen gilt als gutes Modell für den Menschen. Bei einer Letalität um die 50% ist HPAI ein echtes Killervirus. Weiterhin treten weltweit Fälle auch beim Menschen auf. Seit diese Ergebnisse im September auf einem Kongress vorgestellt wurden, gibt es eine hitzige Debatte um die Sicherheit der Labors generell, um die Gefahr durch Bioterrorismus und darum, ob diese Ergebnisse vollständig in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht werden dürfen.
Vergangenen Freitag (20.1.2012) riefen die beteiligten Wissenschaftler ein Forschungs-Moratorium von 60 Tagen aus (Published online 20 January 2012; 10.1126/science.1219412), um öffentlich über diese Themen zu diskutieren. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-01-23 08:07:53
27.01.2012
Erster Masernfall des Jahres 2012 in LK Starnberg
Die erste Meldung eines Masernfalles an das Robert Koch-Institut im Jahr 2012 stammt aus dem Landkreis Starnberg. Der letzte Fall 2011 wurde aus dem direkt benachbarten Stadtkreis München gemeldet. Um bis 2015 für die Maserneliminierung zertifiziert zu werden, dürfen in Deutschland nur maximal 85 Fälle auftreten. Entscheidend für das Gelingen ist die zeitgerechte zweifache(!) Masernimpfung. Unzureichend geschützte Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden, sollten ihren Impfschutz ebenfalls vervollständigen. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-01-27 10:32:30
09.02.2012
Meldepflicht auf Mumps, Windpocken und Keuchhusten ausgedehnt
Wie soeben die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) bekannt gab, beschloss heute der Deutsche Bundestag eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG). In dem vom Gesundheitsausschuss vorgelegten Text wird die Liste der meldepflichtigen Krankheiten erweitert: Neben Röteln werden nun auch Mumps, Windpocken und Keuchhusten dazu gezählt. Die Erweiterung geschah im Zuge der Neuregelung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV), einem Instrumentarium der Weltgesundheitsorganisation zur Verhinderung der grenzüberschreitenden Ausbreitung von Krankheiten.
„Die Einführung der Meldepflicht ist ein erster, wichtiger Schritt zu einer Erfolgskontrolle der bestehenden Impfprogramme, wie sie gerade von der Kinder- und Jugendmedizin seit Jahren vertreten werden“, begrüßte DGKJ-Vizepräsident Prof. Dr. Fred Zepp die Entwicklung. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-02-09 16:25:05
10.02.2012
Wie entscheiden junge Mütter über Gesundheitsfragen? Niedergelassene werden gebeten, Schwangere auf Online-Studie hinzuweisen
Das Robert Koch-Institut und die Universität Erfurt suchen ab sofort für eine Studie Schwangere ab dem 6. Monat. Im Fokus stehen Gesundheitsentscheidungen bei schwangeren Frauen und jungen Müttern, insbesondere soll analysiert werden, welche Faktoren die Impfentscheidung beeinflussen. Etwa 1.200 schwangere Frauen sollen dazu online befragt werden. Auf dem Studienportal http://www.muetterbefragung.de findet sich der Link zur Studie sowie umfangreiches Informationsmaterial auch zum Aushang in der Praxis. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-02-10 11:52:17
20.02.2012
Pneumokokken-Konjugatimpfstoff nicht routinemäßig jenseits der 60
13-valenter Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV13) ist seit kurzem auch ab 50 Jahren zugelassen. Heute (20.2.2012) gab die Ständige Impfkommission bekannt, dass sie den Impfstoff nicht für die Routineimpfungen im Seniorenalter empfehlen wird. Die bessere Immunogenität sei gegen die geringere Serotypenabdeckung abzuwägen (siehe auch Impfbrief April 2010). Zur Wirksamkeit gegen klinisch relevante Endpunkte (invasive Pneumokokkenerkrankungen, pneumokokkenbedingte Pneumonien und Todesfälle) würden außerdem zu wenig Daten vorliegen. Bei Indikationsimpfungen könne PCV13 jedoch wie bereits in den Empfehlungen vom August 2011 festgehalten, durchaus sinnvoll sein. Die Datenlage werde weiter beobachtet, schloss das Gremium. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-02-23 08:43:02
01.03.2012
STIKO äußert sich positiv zum Impfartikel der Stiftung Warentest
In ihrer Stellungnahme von heute (1. März 2012) begrüßt die STIKO
ausdrücklich die Entscheidungshilfe der Stiftung Warentest zu
Kinderimpfungen: "Die STIKO erhofft sich hiervon einen
sachlicheren Umgang mit den Schutzimpfungen für Kinder. Es wäre ein
großer Gewinn für uns alle, wenn mehr Kindern diese wichtige
Schutzmöglichkeit zu Gute käme." Auf einzelne Impfungen wie z.B. HPV,
Meningokokken und insbesondere Varizellen geht das Expertengremium
gesondert ein.
Allerdings hat die Stiftung Warentest bis dato ihre
Bewertungskriterien und die beteilgten Autoren, außer Prof. Dr. Gerd
Glaseske als Leiter, nicht offen gelegt - anders als die STIKO. Eine
breite gesellschaftliche, sachliche Diskussion zu Impfungen ist sehr
zu begrüßen. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-03-01 19:13:14
23.03.2012
PEI beurteilt gemeldete Verdachtsfälle auf Impfnebenwirkungen
Im aktuellen Bulletin zur Arzneimittelsicherheit gibt das das Pauls-Ehrlich-Institut (PEI) eine Übersicht über die gemeldeten Verdachtsfälle einer Impfnebenwirkung/Impfkomplikation. Im Jahr 2009 verzeichnete das PEI insgesamt 1.804 Verdachtsfälle. Ein Signal ergab sich für Invaginationen nach Rotavirusimpfung, insbesondere innerhalb von 7 Tagen nach der ersten Dosis. Kein Signal ergab sich aus den Verdachtsmeldungen zur Vaskulitis nach Influenzaimpfung.
Die Nutzen-Risiko-Bewertung zugelassener Impfstoffe bleibe unverändert, so das PEI. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-03-23 13:03:37
01.04.2012
Stiftung Präventive Pädiatrie fördert Impfbrief
Im Jahr 2012 unterstützt die
Stiftung Präventive Pädiatrie das Portal den Impfbrief-online finanziell und trägt so wesentlich dazu bei, dass dieses werbefreie, von der
WHO zertifizierte Projekt weiter Bestand hat. Die Stiftung hat sich zum Ziel
gesetzt, Forschung auf dem Gebiet der Pädiatrie zu fördern, die praktisch allen
Kindern zugute kommt. Sie hat unter anderem mehrere Studien zu Impfungen bei
Immundefizienz initiiert und gefördert. Die Ergebnisse gingen beispilesweise
ein in die „Hinweise zu Impfungen für Patienten mit Immundefizienz“ der
Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut. Neben anderen Tätigkeiten
vergibt sie auch einen Förderpreis für herausragende Leistungen von
Nachwuchswissenschaftlern in der Prävention. Untrennbar mit dem Stiftungsziel
verbunden ist auch der Dialog mit der Öffentlichkeit – mit der
Fachöffentlichkeit, politischen Entscheidungsträgern ebenso wie mit Vertretern
der Industrie und mit der breiten Bevölkerung. Ein Beispiel dafür ist das
Impfsymposium „Waldthausen“ oder die Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz
bei der wissenschaftlichen Vorbereitung und der Organisation der 1. Nationalen Impfkonferenz im Frühjahr 2009. In diesem Zusammenhang steht
auch die Förderung des Impfbrief.
Wir sagen: Danke! (HTR)
Weitere Informationen auf der Internetseite der Stiftung Präventive Pädiatrie >>>
Letzte Änderung: 2012-04-01 12:59:36
22.04.2012
Erratum - Polio 2012
Im Artikel "Polio 2012" muss es in der als Anlage ausgelieferten Ausgabe IB 60 richtig heißen: "...Inaktivierte Polioimpfstoffe (IPV) wurden in den neuen Bundesländern erst 1998 eingeführt, davor waren orale Lebensimpfstoffe (OPV) üblich. Im Einzugsbereich der damaligen UdSSR wurde bis auf wenige Ausnahmen immer der "Sabin-Impfstoff" genutzt, so auch in der ehemaligen DDR..."
ebenso im Kommentar:
"...Häufig wird die Frage gestellt, inwieweit ältere Impfschemata als Grundimpfung angerechnet werden können. In der ehemaligen DDR gab es folgendes Schema: 1. Impfung: OPV Typ 1, 2. Impfung: OPV Typ 3, 3. Impfung OPV Typ 2, 4. Impfung: OPV Typ 1, 3, 2. Nur wenn diese Serie vollständig dokumentiert ist, kann von einer Grundimmunisierung ausgegangen werden..." (Red.)
Letzte Änderung: 2012-04-22 10:59:16
23.04.2012
Impf-Experten der WHO laden am 26. April zum Chat
Im Rahmen der diesjährigen Europäischen Impfwoche 21. bis 28. April 2012 laden Experten der Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag, den 26. April um 16:00 bis 17:00 zum Chat auf Twitter ein.
Sehenswert sind auch eine Reihe von Vidoes auf der Website, z.B. zu Keuchhusten oder Masern. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-04-23 15:55:49
09.05.2012
WHO-Live-Chat zur Vertrauensbildung im Impfwesen
Im Nachgang zur Europäischen Impfwoche diskutieren Experten der WHO mit Interessierten darüber, wie das Vertrauen in das Impfwesen gestärkt werden kann.
Donnerstag, 10. Mai 10:00 bis 11:30
http://eiw.euro.who.int/profiles/blogs/live-q-a-session-building-trust-in-vaccines-and-the-services-that
Sprache: Englisch
(HTR)
Letzte Änderung: 2012-05-09 15:46:23
05.06.2012
EU-weite Daten zur Arzneimittelischerheit öffentlich
Die europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat am 31. Mai 2012 ihre Datenbank zur Arzneimittelsicherheit öffentlich zugänglich gemacht (www.adrreports.eu). Gezeigt werden Verdachtsfälle(!) möglicher Nebenwirkungen, die von nationalen Behörden für Arzneimittelsicherheit, wie beispielsweise dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI), gesammelt und dann an EudraVigilance weitergemeldet werden. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-06-05 15:09:31
14.06.2012
Deutschland verpasst Zertifikat zur Maserneliminierung 2015
Mit Datum vom 13. Juni sind in diesem Jahr insgesamt 97 Masernfälle aus Deutschland an das Robert Koch-Institut gemeldet worden. Damit ist die Zertifizierung durch die WHO im Jahr 2015 erneut hinfällig geworden. Als "eliminiert" gelten Masern nur, wenn die Inzidenz drei Jahre lang unter 0,1 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner liegt, das sind aktuell schätzungsweise 82 Fälle (siehe auch Übersichtsartikel im Impfbrief März 2011). Unbestreitbar gibt es Fortschritte, immerhin 91% aller Kinder waren 2010 bis zur Einschulung zwei Mal gegen Masern geimpft. Da die Masern hoch ansteckend sind, reicht das jedoch nicht: 95% sind das Minimum. Diese sollten möglichst bis zum zweiten Geburtstag erreicht werden. In Deutschland wird seit Jahrzehnten unzureichend gegen Masern geimpft, daher erkranken inzwischen immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene. Die STIKO empfiehlt, dass alle, die nach 1970 geboren wurden, ihren Impfschutz prüfen lassen sollten. Die BZgA hat aus diesem Anlass für die Bevölkerung einen einfachen Test entworfen: http://www.impfen-info.de/impfcheck/ (HTR)
Letzte Änderung: 2012-06-14 09:22:51
30.07.2012
Neue STIKO-Empfehlungen
In den heute neu erschienenen Empfehlungen der STIKO 2012 sind vor allem in Bezug auf Mumps und Meningokokken wesentliche Änderungen enthalten. Den Nachholimpfungen bei fehlendem oder unvollständigem Impfschutz wurde ein neues Kapitel gewidmet.
Meningokokken
Der konjugierte Vierfachimpfstoff gegen Meningokokken ACWY wird nicht generell empfohlen, aber Personengruppen ab dem zweiten Lebensjahr, die aufgrund einer Fernreise oder Vorerkrankungen besonders gefährdet sind.
Bislang hatte die STIKO in einer Mitteilung im Februar 2007 empfohlen, bei fehlender Grundimmunisierung die Meningokokken-C- Impfung bis zum 18. Geburtstag nachzuholen.
[Anm. d. Red: nachträglich geänderter Absatz]: Ob das auch für ältere Kinder und Jugendlichen, die zu dem Zeitpunkt als die Meningokokken-Impfung generell empfohlen wurde, schon zu alt waren, auch gilt, wurde unterschiedlich interpretiert. Auf Nachfrage des Impfbrief interpretiert Jan Leidel die Impfempfehlung so, dass auch bei diesen Jugendlichen fehlende Impfungen bei Gelegenheit nachgeholt werden sollen.
Masern, Mumps, Röteln, Varizellen
Es wird noch einmal betont, dass bis zum 18. Geburtstag alle Kinder und Jugendlichen ohne Immunität zwei Impfungen gegen Varizellen erhalten sollen. Anamnestische Angaben zu Erkrankungen gelten als ausreichend zuverlässig.
Es bleibt dabei, dass die erste MMRV-Impfung bevorzugt getrennt (MMR + VZV) gegeben werden sollte.
Die berufliche Indikation der Mumpsimpfung wurde auf Beschäftigte in jeglicher Gemeinschaftseinrichtung und jeglichem Gesundheitsberuf mit direktem Patientenkontakt oder auf Beschäftigte in Ausbildungseinrichtungen für junge Erwachsene ausgeweitet. Wobei nur noch Personen angesprochen sind, die nach 1970 geboren wurden.
Die Indikationsimpfungen gegen Mumps und Röteln sollen nicht mehr „bevorzugt mit MMR-Impfstoff“ ausgeführt werden. Allerdings ist gegen Mumps ohnehin kein Einzelimpfstoff verfügbar. Für die Indikationsimpfung gegen Masern wird weiterhin „bevorzugt MMR-Impfstoff“ empfohlen.
Nachholimpfungen
Die STIKO widmete diesmal mehrere Seiten der Frage, wie in verschiedenen Altersgruppen bei fehlender oder unvollständiger Impfung der Impfschutz zu vervollständigen ist und mit welchem Impfstoff dies möglich ist. Ist ein Kind noch ungeimpft, wird in der Tabelle für sein aktuelles Alter nachgeschaut, welche Nachholimpfungen anstehen. Hat das Kind bereits eine oder mehrere Impfungen einer Serie erhalten, wird in der Tabelle für sein damaliges Alter nachgeschaut.
Weitere Hinweise beschäftigen sich mit Fragen, die in der Praxis immer wieder auftauchen: Vorgehen bei fehlender Impfdokumentation, wann Titerbestimmungen sinnvoll sind und mit dem Thema „Überimpfen“.
Es wird noch einmal daran erinnert, dass auch verletzungsbedingte Auffrischimpfungen gegen Tetanus je nach Indikation mit Tdap-Impfstoff durchgeführt werden sollten (s.a. Impfbrief Februar 2012)
Ebenso stehen nun Vorlagen für Einwilligungserklärungen in die Masern-, Mumps-, Röteln- und Varizellenimpfung in 15 Sprachen zur Verfügung. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-07-31 11:57:07
07.09.2012
Influenza-Impfstoffe 2012/2013
Das Paul-Ehrlich-Institut hat heute die bislang zugelassenen Influenza-Impfstoffe veröffentlicht und die Anzahl der freigegebenen Dosen. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-09-07 14:29:10
26.09.2012
Chargenrückruf des Typhus-Polysaccharid-Impfstoffs (Typhim Vi®)
In Absprache mit den zuständigen Behörden hat Sanofi Pasteur MSD GmbH entschieden, freiwillig die oben genannten Chargen des Typhus-Polysaccharid-Impfstoffs (Typhim Vi®) zurückzurufen. Möglicherweise ist der Antigengehalt dieser Chargen geringer als erwartet. Personen, die mit Typhim Vi® aus einer der zurückgerufenen Chargen geimpft wurden, wird von Sanofi Pasteur MSD GmbH dennoch keine Wiederholungsimpfung zu einem früheren Zeitpunkt als erforderlich empfohlen.
Weitere Informationen beim Paul-Ehrlich-Institut. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-09-26 11:30:39
08.10.2012
Direkte Nebenwirkungsmeldung durch Verbraucher ab sofort möglich
Ab sofort können Verbraucher den Verdacht auf unerwünschten Arzneimittelwirkungen bzw. Impfreaktionen selber an das Paul Ehrlich-Institut und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte melden. Damit wird der europäische Richtlinie 2010/84/EU entsprochen, die wichtige Neuerungen zur Pharmakovigilanz vorsieht. Die Testphase startete am 2. Oktober. Ausführliche Informationen im Bulletin zur Arzneimittelsicherheit Juni 2012. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-10-08 14:08:49
11.10.2012
Chargenrückruf Infanrix® hexa
Nach Auskunft des Paul-Ehrlich-Instituts ruft GSK freiwillig fünf
Chargen des Impfstoffs Infanrix® hexa zurück. Grund ist eine mögliche
mikrobiologische Kontamination. Genannte Chargen sollen nicht mehr
verwendet werden.
Im Rote-Hand-Brief heißt es wörtlich: "Die Möglichkeit einer mikrobiologischen Kontamination wurde im Rahmen einer Qualitätskontrolle der Räumlichkeiten, in denen die Antigene zur
Produktion der Bulkware aufbewahrt werden, festgestellt. Die Tests zur
Freigabe der Zwischen- und Endbehältnisse (inklusive Sterilitätstests),
die routinemäßig während des Produktionsprozesses durchgeführt werden, haben die etablierten Freigabekriterien erfüllt. In den für den
Verkauf bestimmten Endprodukten wurde keine Kontamination nachgewiesen."
Bis dato sind keine vermehrten Spontanmeldungen nach Gabe der
betroffenen Chargen eingegangen. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-10-17 11:27:12
17.10.2012
Chargenrückruf von Infanrix® IPV+Hib
Aufgrund der möglichen mikrobiologischen Kontamination beim Originalhersteller GSK, ruft auch der Parallelimporteur ACA Müller ADAG Pharma AG (ACA) vorsorglich bestimmte Chargen zurück. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-10-17 11:26:39
24.10.2012
STIKO kommentiert Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat im Oktoberheft (Test 10/2012) Impfungen für
Erwachsene bewertet. In der Mehrzahl wurden die Empfehlungen der STIKO
in unveränderter Form übernommen. Abweichende Meinungen vertreten die
von der Stiftung Warentest beauftragten Wissenschaftler zu den Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken.
Die
von der STIKO empfohlene generelle Impfung aller Menschen ab 60 Jahren
gegen diese beiden Krankheiten wird in dem Artikel als „wenig sinnvoll“
eingeschätzt. Diese Beurteilung hält die STIKO für derzeit nicht
zutreffend. Das im Alter nachlassende Immunsystem würde gleichzeitig das
Risiko von schweren Krankheitsverläufen erhöhen. Selbst in Jahren, in
denen die Zusammensetzung der Impfstoffe schlecht mit den zirkulierenden
Viren übereinstimmt, so dass nur ca. 30 bis 50% der Geimpften geschützt
sind, sei dieser Schutz besser als keiner. Darin seien sich
Influenzaexperten europaweit einig.
Darüber hinaus kritisierte die STIKO im Epi Bull 42/2012, dass in der Tabelle „Impfkalender
für Erwachsene“ (S. 87 unten im „Test“-Heft) zu den Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken pauschal vermerkt sei: „Gängige Impfempfehlung
wenig sinnvoll“. Das ist aus Sicht der STIKO fahrlässig. Es bestehe die
Gefahr, dass auch Personen, für die z. B. aufgrund einer chronischen
Krankheit oder weil sie zum medizinischen Personal
gehören, sich nicht impfen lassen. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-10-24 14:45:33
30.10.2012
Chargenrücknahme Begripal® und Fluad®: FAQ aktualisiert
Als Maßnahme der Risikovorsorge hatte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am 25.10.2012 die Freigabe von vier Chargen des Grippe-Impfstoffs Begripal® mit den Chargennummern 126201, 126102A, 126101 und 126202A sowie einer Charge des Impfstoffs Fluad® mit der Chargennummer 128902 zurückgenommen. Es waren Ausflockungen aufgetreten. Heute ist der entsprechende Rote-Hand-Brief erschienen und die FAQ des PEI wurden aktualisiert. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-10-30 10:21:57
12.11.2012
Gemeinsamen Bundesausschuss nimmt Prevenar13 für Erwachsene ab 50 Jahren in Schutzimpfungsrichtlinie auf
Abweichend von der aktuellen STIKO-Empfehlung hält der Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) es auch für sinnvoll, im Erwachsenenalter mit 13-valentem Pneumokokken-Konjugatimpfstoff zu impfen anstatt allein mit Polysaccharidimpfstoff. In der aktuellen Schutzimpfungsrichtlinie (SiR) (http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/60/) wird für die Indikationsimpfung gegen Pneumokokken ab 50 Jahren und für die Standardimpfung ab 60 Jahren kein spezieller Impfstoff mehr empfohlen. Die SiR liegt noch zur Prüfung dem Bundesgesundheitsministerium vor. Sie tritt erst mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. (HTR)
Letzte Änderung: 2012-11-12 12:19:20
16.11.2012
Meningokokken-B-Impfstoff erhält positives Gutachten von der europäischen Zulassungsbehörde
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel (EMA) hat am 16. November 2012 zum Meningokokken-B-Impfstoff "Bexsero" (Novartis) ein positives Gutachten abgegeben.
Meningokokken B haben in Europa den größten Anteil an allen Meningokokkeninfektionen, in Deutschland gut zwei Drittel (Epi Bull 39/2012). Eine Entscheidung über die Zulassung des Impfstoffs ist in spätestens 67 Tagen nach Abgabe der Gutachten zu erwarten. Die Inhalte der jeweiligen CHMP-Gutachten werden im EPAR (European Public Assessment Report) veröffentlicht. (HTR)
Weitere Informationen zum europäischen Zulassungsverfahren für
Arzneimittel siehe hier
Letzte Änderung: 2012-11-16 16:42:36